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Silikon kann die Reparaturlackierung ruinieren.

Benutzen Sie keine silikonhaltigen Mittel zur Autopflege

September 28, 2017

Der Gebrauch von bestimmten Autopflegemitteln kann die Unfallinstandstellung wesentlich erschweren. Hier ein besonders krasser Fall.

Ein grosser Feind des Autolackierers sind Silikone. Das sind lackunverträgliche chemische Verbindungen, die dazu führen, dass sich in der Lackierung unansehnliche Krater bilden. Silikone kommen auch in Autopflegeprodukten vor. Bei sorgfältiger Arbeitsweise während der Reparaturlackierung lassen sich Silikonkrater in der Lackierung normalerweise vermeiden.

Wir hatten kürzlich einen PW in Reparatur, bei dessen Reparaturlackierung solche Silikonkrater ungewohnt gehäuft auftraten. Wir haben zwei weitere Male lackiert, und trieben einen ausserordentlich hohe Aufwand bei den Vorbereitungen wie Reinigung und Entfettung der zu lackierenden Flächen. Das Resultat blieb dasselbe: Eine Unzahl von Silikonkratern im Lack. Dazwischen realisierten wir weitere Lackierungen an anderen Fahrzeugen und sogar an einem identischen Fahrzeug, ohne die geringsten Probleme. Folglich konnten wir ein Fahrzeugmodell-spezifisches Problem ausschliessen, und auch war das Problem weder im Lackmaterial zu suchen, noch in unserer Arbeitsweise.

Wir vermuteten die Problem-Quelle nun im Fahrzeuginneren. Vielleicht wurde in der Vergangenheit bei der Pflege des Innenraums ein silikonhaltiges Mittel verwendet. Zum Beispiel Cockpitspray. Unser Gedanke war der, dass aufgrund des leichten Unterdrucks in der Lackierkabine silikonkontaminierte Luft aus dem Wageninneren gesaugt wurde, sich mit dem Farbnebel vermischte und die Silikonkrater verursachte. Ein Test mit einem Musterblech, das wir unmittelbar nach dem Lackieren im Wageninneren deponierten, hat uns dies bestätigt. Die Silikonkrater tauchten erst auf, nachdem das Blech ins Wageninnere gelegt worden war.

Für die vierte Lackierung haben wir den Fahrzeuginnenraum hermetisch abgedichtet, damit keine Innenluft nach draussen gesogen werden konnte. Diesmal gelang die Lackierung einwandfrei.

Unser ausserordentlicher Aufwand hat Mehrkosten von fast 7000 Franken verursacht. Wir haben den Fall der leistungspflichtigen Versicherung genau geschildert und auch mit Fotomaterial dokumentiert. Der Versicherer zeigte fachliches Verständnis und Kulanz. Unser Mehraufwand wurde uns freundlicherweise entschädigt.

Unser Tipp: Wir raten Ihnen, bei der Fahrzeugpflege darauf zu achten, silikonfreie Produkte zu verwenden, um Komplikationen bei einer Reparaturlackierung zu vermeiden. Im Zweifelsfall ziehen Sie uns zu Rate. 

Erstellt von cs


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